Die Tote im Pfarrhaus by Rendell Ruth

Die Tote im Pfarrhaus by Rendell Ruth

Autor:Rendell, Ruth [Rendell, Ruth]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2013-01-15T23:00:00+00:00


15

Am Sonntagabend verließ Fiona Pomfret und fuhr nach Hause. Ihrer Mutter ging es viel besser. Ihre Nachbarin würde am nächsten Morgen nach ihr sehen und die notwendigen Einkäufe erledigen. Natürlich würde Fiona anrufen, sobald sie zu Hause war, und wenn sie eine Zusage machte, hielt sie diese auch ein. In dieser Hinsicht – wie auch in so vielen anderen – unterschied sie sich von Jeremy. Als sie die Tür ihres Häuschens aufschloss, war es zehn vor acht. Jeremy lag im Eingangsbereich auf dem Boden. Sie fiel neben ihm auf die Knie und fühlte ihm die Stirn. Diese war eiskalt, und sie brauchte nicht mehr nach einem Puls zu tasten, denn sie wusste, dass er tot war. Auf ziemlich wackeligen Beinen ging sie ins Wohnzimmer, wo sie sich aufs Sofa setzte und die Notfallnummer anrief. Er war einfach nur tot, dachte sie. Er war noch nie der Gesündeste gewesen, hatte diese seltsamen Fugen und womöglich sogar Herzprobleme gehabt. Kurz wurde sie von einem schlechten Gewissen ergriffen, weil sie so oft ungeduldig mit ihm gewesen war. Dann rief sie ihre Mutter an, um zu melden, dass sie zu Hause sei. Während sie noch mit ihrer Mutter sprach – Jeremys Tod erwähnte sie nicht –, traf bereits der Krankenwagen ein.

Einer der Sanitäter teilte ihr mit, was sie bereits wussste. Jeremy sei »verschieden«. Allerdings fügte er hinzu, die Blutergüsse in seinem Gesicht gefielen ihm gar nicht, weshalb man die Polizei hinzuziehen solle. Dieser Vorschlag sorgte dafür, dass ihr ziemlich schwummerig wurde. Sie musste sich setzen, voller Angst, dass sie in Ohnmacht fallen könnte. Inzwischen war ihr ihre Schwangerschaft anzusehen, und der Sanitäter bereitete ihr eine Tasse Tee, nachdem er die Polizei verständigt hatte. Jeremys Leiche lag noch dort, wo sie sie vorgefunden hatte.

Die Polizei erschien, viel mehr Beamte, als Fiona erwartet hätte, dazu noch Fotografen und ein Arzt namens Crocker, der zwar schon im Ruhestand war, aber als eine Art Stellvertreter hinzugezogen wurde, bis der Pathologe eintraf. Dann noch jemand, der alles vermaß, jemand, der den Vorgarten mit blauweißem Flatterband absperrte, ein weiblicher DS namens Karen Malahyde und ein ebenfalls weiblicher DC, der Lynn Fancourt hieß. So viele Frauen, dachte Fiona, das war doch wunderbar. Sie fühlte sich schon viel besser, ein wenig auch wegen der Anteilnahme, die diese zwei Frauen ihr entgegenbrachten. Beide waren um ihr Befinden besorgt. Ob es jemanden gebe, den sie holen könnten, damit er oder sie bei ihr bliebe?

Fiona nannte den Namen ihrer Mutter. Und nachdem Mrs. Morrison den Schock darüber verarbeitet hatte, dass der Lebenspartner ihrer Tochter verstorben war, traf sie, hustend, niesend und mit erhöhter Temperatur, in einem Taxi ein. Dr. Crocker verarbreichte Fiona eine Schlaftablette, und dann wurden die beiden Frauen schließlich allein gelassen.

Am nächsten Tag mussten sie sich mit einer polizeilichen Hausdurchsuchung abfinden. Lynn Fancourt entdeckte Diane Stows Brief, einen Drohbrief, wie Burden ihn deutete. Hatte Diane – oder noch wahrscheinlicher Johann Heinemann – die Verletzungen verursacht, die zu Jeremy Leggs Tod geführt hatten? Beide stritten ab, etwas damit zu tun zu haben. Doch da sie einander ein Alibi gaben, stand ihr Leugnen auf ziemlich tönernen Füßen.



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